Schlittenhunde oder die Kombination Schlitten- und Jagdhund des Nordens sind seit dem Steinzeitalter wesentlicher Bestandteil der Kultur nordischer Völker. Da die meisten im Norden
lebenden Stämme Nomaden sind, hätten sie ohne Hunde, die ihren Besitz von Ort zu Ort ziehen, nie existieren können. In der harten und bitteren Kälte waren Hunde die einzigen Haustiere, die überleben
konnten.
Die Historiker streiten darüber, ob die Vorfahren der nordischen Eskimostämme über eine Landbrücke aus Asien einwanderten oder aus Skandinavien über den
Nordpol kamen. Aber die Tatsache, dass Hunde nordischen Typs diese Einwanderer begleiten, ist unbestritten. Jeder Stamm, jeder örtlicher Bereich entwickelte seinen eigenen Hundetyp. Diese waren so
vollendet, dass sie sich bis zum heutigen Tage rein erhalten haben. Die Mahlemuts (später Malamute geschrieben) waren ein fleißiger und geschickter Inuit-Stamm im oberen Westen Alaskas (vis-a-vis
Sibirien).
Als echte Nomaden wanderten die Familien parallel den Beutezügen, zogen weiter, wenn sie eine neue Nahrungsquelle brauchten. Dieser Lebensstill erforderte Hunde, die kräftig genug waren, all den
Besitz eines Stammes auf Schlitten zu ziehen, Güter von und nach den Handelsplätzen zu transportieren. Dabei kam es jedoch weniger auf Schnelligkeit an, eine ruhige Transportgeschwindigkeit war
durchaus akzeptabel.
Nie wurde der Mahlemute-Stamm erwähnt, ohne gleichzeitig auf ihre Schlittenhunde hinzuweisen. Frühe europäisch Forscher und russischen Walfänger im letzten Jahrhundert berichteten, die Mahlemuts
hätten Hunde von "großer Schönheit und Ausdauer", und dass sie "ihre Hunde liebten. Die Hunde arbeiten hart und sind besonders ausdauernd".
Während der Besiedlung von Alaska durch Weiße (1750-1900) brauchte man zum Schlittenziehen und Transport sehr viele Hunde. Die Einwanderer interessierten sich weniger für den Hundetyp,
wichtiger war allein, dass die Hunde, nach dem jeweiligen Stamm benannt, hart zu arbeiten vermochten.
Neu hinzu kam: das Aufkommen von Schlittenhunderennen, es tat dem Malamute Abbruch. Beim Versuch zu schnelleren Tieren zu kommen, kreuzten die Schlittenrennfahrer Malamutes mit "anerkannten
Hochgeschwindigkeitsrennern", hierdurch starb die Rasse nahezu aus.
Über all diese Zeit jedoch hielten einige Eskimostämme ihren Hundetyp rein. Zum Glück erwachte unter den amerikanischen Hundezüchtern das Interesse, den reinrassigen Malamute zu erhalten und zu
fördern., hierdurch wurde die Rasse gerettet. Eva "Short" Sheely gewann Interesse an Schlittenhunden, sie kaufte sich gute Malamutes (und Siberians), züchtete selbst und sandte eigenes Zuchtmaterial
mit Admiral Byrd in die Antarktis.
Der erste Weltkrieg hatte wie auf alle europäischen Hunderassen auch Einfluss auf die nordischen Hunde, aber in völlig anderer Art. Ihre Zahl wurde durch Such- und Hilfsaktionen dezimiert, ebenso
durch die Expeditionen von Byrd und Nachschubarbeit für den Krieg wurde das Zuchtbuch neu eröffnet, es kam neues Zuchtmaterial zu dem bereits eingetragenen; so wurde wieder einmal die Rasse
gerettet.
Der Malamute ist vom Siberian Husky ebenso weit entfernt wie ein schweres Zugpferd von einem Wüstenaraber. Der Malamute ist ein Hund, der sich mehr durch Kraft als Schnelligkeit auszeichnet. Er ist
nie so groß, um plump zu wirken, aber er muss Substanz und Kraft verkörpern. Sein Körper ist etwas länger als hoch, dadurch wird der Schwerpunkt nach hinten verlagert, kann sich der Hund kraftvoll
auch bei schweren Ladungen ins Geschirr legen. Der Malamute ist ein sauberer, ruhiger, liebevoller Haushund, braucht aber frühzeitig eine feste Hand, um zu wissen, wer sein Herr ist.
Der Malamute wird in Nordamerika und Europa gezüchtet, er ist ein zum Ziehen des privaten Schlittens populärer Hund. Viele Hundebesitzer treten mit ihren Malamutes zum Gewichtsziehwettbewerb an.
Diese Hunde sind hierfür von Natur aus besonders geeignet, arbeiten häufig mit größtem Einsatz - viele sind dabei in der Lage, Ein-Tonnen-Ladungen über die Distanz zu ziehen.
Malamutes bevorzugen das Leben im Freien, aber begleitet von viel Kontakt zum Menschen, sie sind bereit, sich an jeder körperlichen Aktivität zu beteiligen. Isoliert wird ein Malamute sein
Missvergnügen durch ständiges Heulen und Durchgraben bis zum Südpol nachhaltig ausdrücken!
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